Das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) hat im Auftrag der Flossbach von Storch Stiftung bundesweit die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte der ökonomischen Bildung auf den offiziellen Portalen der Bildungsministerien der Länder untersucht. Dabei wurden die Dauer der Maßnahmen, die Berücksichtigung fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Inhalte sowie die Rolle von Erprobungsphasen und Praxiskontakten analysiert.

„Ein Großteil der Fortbildungen hat keinerlei inhaltlichen Bezug zur ökonomischen Bildung, das Thema Finanzbildung wird fast vollständig vernachlässigt“, hebt Prof. Dr. Dirk Loerwald (Wissenschaftlicher Leiter des IÖB, Autor der Studie) hervor. Die Studienergebnisse zeigen, dass lediglich 22,6 % der Beschreibungen von Fortbildungsangeboten explizit ökonomische Inhalte umfassen. Der Umfang der Ausgestaltung dieser bleibt jedoch unklar. Gerade einmal 15,6 % der Fortbildungsmaßnahmen für Wirtschaftslehrkräfte behandeln ausschließlich ökonomische Inhalte.

Die Studie belegt u. a. zudem, dass die Mehrheit der Fortbildungsmaßnahmen (56,3 Prozent) lediglich bis zu einem halben Arbeitstag (≤ vier Stunden) andauert. „Gerade fachfremde Lehrkräfte sind auf inhaltlich grundlegende und zeitlich gut ausgestattete Fortbildung angewiesen“, zeigt Dr. Stephan Friebel-Piechotta (Bereichsleiter Schulpraxis und Unterrichtsforschung am IÖB) auf. Die vom IÖB untersuchten Fortbildungsmaßnahmen bieten angesichts ihrer geringen Dauer Lehrkräften kaum die Möglichkeit, Unterrichtsmaterialien oder -konzepte zu entwickeln, im Unterricht zu erproben und anschließend gemeinsam zu reflektieren. Eine nachhaltige Vermittlung von fundierten Kenntnissen und Kompetenzen wird so erschwert.

Alle Ergebnisse der OeBiX Schwerpunkt-Studie „Ökonomische Bildung in der Lehrkräftefortbildung“ unter https://www.flossbachvonstorch-stiftung.de/projekte/oebix-studien/fortbildung.

Exklusiv berichtet die FAZ in ihrer Ausgabe vom 08.05.2024 über die Ergebnisse der OeBiX Schwerpunkt-Studie „Ökonomische Bildung in der Lehrkräftefortbildung“.