Historie des IÖB
Die Ausgründung des IÖB als An-Institut wurde durch die jahrzehntelange Vorarbeit der Professur für Wirtschaftswissenschaften und ihre Didaktik, auf die 1981 Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Kaminski berufen wurde, möglich. Mehr als zwanzig Jahre hatte er mit seinem Team wesentliche Entwicklungsarbeit im Land Niedersachsen geleistet, um die ökonomische Bildung sowohl in der universitären Ausbildung als auch in der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften zu etablieren. Umfangreiche und zum Teil mittel- bis langfristig angelegte Drittmittelprojekte, bundeslandübergreifende Qualifizierungsmaßnahmen auf der Basis einer umfangreichen internetgestützten Fortbildungsplattform und personalpolitische Hintergründe waren zentrale Motive für die Ausgründung des IÖB.
2004-2007: Gründung und Aufbau
Im Jahr 2004 wurde die Ausgründung eines An-Instituts für Ökonomische Bildung rechtlich vorbereitet. Nach der Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Carl von Ossietzky Universität geschlossen und im Herbst 2004 vom Senat verabschiedet. In der Präambel der Vereinbarung heißt es, dass durch die IÖB GmbH anwendungsnahe Forschung und Entwicklung und national sowie international Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte der ökonomischen Bildung ermöglicht werden sollen. Gründungsdirektor des Instituts war Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Kaminski, Geschäftsführerin Katrin Eggert. Wichtige Unterstützer und Mitglieder des Aufsichtsrats waren Dr. Werner Brinker (seinerzeit: Vorstandsvorsitzender EWE AG) und Dr. Jörg Bleckmann (seinerzeit: Vorstandsvorsitzender Oldenburgische Landesbank AG). Zur Gründung gab es eine Anschubfinanzierung vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem weiterhin bestehenden universitären Institut für Ökonomische Bildung (heute: IfÖB) und dem An-Institut war und ist dabei wesentlicher Bestandteil der Kooperation mit der Hochschule. Darüber hinaus wurde die enge Kooperation mit dem wigy e. V. etabliert und kontinuierlich ausgebaut.
2008-2019: Konsolidierung und Etablierung
Aufgrund der erfolgreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit des IÖB wurde dem Institut ab dem Jahr 2008 eine Institutionelle Förderung durch das Land Niedersachsen gewährt. Die Rechtsstruktur des IÖB änderte sich mit dem 01.01.2009 hin zu einer gemeinnützigen GmbH.
2008 wurde zudem eine fünfjährige W2-Stiftungsprofessur für Ökonomische Bildung mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung etabliert und mit Prof. Dr. Rudolf Schröder besetzt. Die Professur wurde Mitte 2013 im Stellenplan der Universität übernommen. Im Jahr 2011 nahm Prof. Dr. Dirk Loerwald den Ruf auf die W3-Professur für Ökonomische Bildung (Nachfolge Prof. Dr. Dr. h. c. Kaminski) an. Von 2013 bis 2019 war Loerwald auch stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des An-Instituts. Durch die erfolgreiche Besetzung der Hochschullehrerstellen und die entsprechenden Doppelmitgliedschaften konnte die personelle Infrastruktur von IÖB und IfÖB zukunftsfest gemacht werden. Inhaltlich wurden in dieser Phase viele nationale und internationale Projekte mit hohen Anwendungsbezügen und ausgewogenem Theorie-Praxis-Verhältnis realisiert.
Seit 2019: Weiterführung und Ausbau
Seit dem 01.07.2019 ist die Institutsleitung von Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Kaminski auf Prof. Dr. Dirk Loerwald übergegangen. Dr. Michael Koch, von Beginn an im An-Institut tätig, fungiert seitdem als zweiter Geschäftsführer und stellvertretender wissenschaftlicher Leiter. Damit hat das vergleichsweise junge Institut auch die Bewährungsprobe der ersten Nachfolge gut gemeistert. In dieser Phase gilt es nun, das Bewährte zu erhalten und durch weitere zukunftsfähige Elemente zu ergänzen. An der grundsätzlichen Ausrichtung des IÖB hat sich nichts geändert. In den Forschungs- und Entwicklungsprojekten wird nun aber zunehmend ein Fokus im Bereich der empirischen Lehr-Lern-Forschung gelegt. Das IÖB hat hier auf verschiedenen Feldern (qualitativ/quantitativ) bereits erste Erfahrungen gesammelt. Konkret wird es in Zukunft vor allem darum gehen, diese systematisch in den Projekten und in der Institutsstruktur zu verankern. Dazu wurden mit dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium (MWK) Zielvereinbarungen geschlossen, die diesen Ausbau unterstützen und auch finanziell fördern.