Unternehmen sind der Motor der deutschen Volkswirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze und leisten mit ihren Innovationen zudem einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie soziale Probleme oder dem Klimawandel. Sie stehen aber auch in der Kritik, diese Probleme mit zu verursachen. Diese kritische Perspektive, darauf deuten verschiedene Schulbuch- und Lehrplananalysen hin, scheint in der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit Unternehmen zu überwiegen. Themen wie Entrepreneurship, berufliche Selbstständigkeit, betriebswirtschaftliche Prozesse, bei denen auch die Bedeutung unternehmerischer Innovationen und von Unternehmen als zentrale ökonomische und gesellschaftliche Akteure deutlich wird, scheinen im Unterricht hingegen oftmals nur marginal verankert zu sein. Es entsteht der Eindruck, dass bestimmte (Vor-)Urteile gegenüber Unternehmertum durch schulische Bildungsprozesse eher verstärkt werden, als dass die Entwicklung eines fundierten, reflektierten Verständnisses von Unternehmertum gefördert wird.  

In dem Projekt wird vor diesem Hintergrund die Rolle von Lehrkräften in den Blick genommen, da diese zugleich Nadelöhr und Multiplikatoren für Bildungsinhalte in Schulen sind. In der Studie werden Einstellungen und Vorstellungen (teacher’s beliefs) von Lehrkräften zu Unternehmertum, unternehmerischem Handeln, zu Aufgaben und Funktionsweisen von Unternehmen, Unternehmensgründungen, volkswirtschaftlichen Auswirkungen unternehmerischer Aktivitäten, der volkswirtschaftlichen Bedeutung von (Familien-)Unternehmen etc. erhoben, systematisiert und in Kernaussagen und Kategorien von Lehrkräftetypen gebündelt. Aus den Ergebnissen sollen Ansatzpunkte für die Lehrkräftebildung sowie bildungspolitische Implikationen abgeleitet werden.